Herzlich willkommen in der Praxis für Gewichtsreduktion und Ernährung

Die Praxis wird geleitet durch Prof. Dr. med. Christian Seifarth

Nachhaltige Gewichtsreduktion ist heute möglicher denn je. Basierend auf den jüngsten Errungenschaften auch in der medikamentösen Therapie des Übergewichts bieten wir Ihnen ein multimodales Therapiekonzept, das Ihnen eine individualisierte Gewichtsreduktion ermöglicht. An unserem Standort am Dom in Regensburg betreiben wir ein langfristiges Coaching durch unsere versierten Ernährungsberaterinnen und Ärzte.

Unser Angebot an Sie ist eine individualisierte medikamentöse Therapie des Übergewichts, flankiert durch Ernährungs- und Verhaltenstherapie. Mit dem Thema Gewicht werden Sie aber auch nach anfänglichem Erfolg nicht allein gelassen, sondern dauerhaft begleitet. Nur so lässt sich auch langfristig eine Gewichtsabnahme erzielen.

Übergewicht und Adipositas – eine Geißel unserer Zeit

Hungersnöte prägten viele Epochen unserer Vergangenheit. Kriegszeiten, Zeiten vor der Industrialisierung waren geprägt durch ein zu geringes Nahrungsangebot und dadurch bedingte Unterernährung. Wir sind glücklicherweise heute nicht mehr in dieser Situation. Im Gegenteil - Nahrungsmittel stehen uns überall ausreichend zur Verfügung, sodass wir nahezu nach Belieben auf Lebensmittel und somit Kalorien und Energie zugreifen können. Auf diesem Boden führen dann bei vielen Menschen zusätzliche Faktoren wie Veranlagung, bestimmte Verhaltensmuster oder auch hormonelle Störungen schnell zu erhöhtem Körpergewicht oder gar zu Adipositas.

Inwieweit Sie von Übergewichtigkeit oder Adipositas betroffen sind, können Sie grob an dem sogenannten Body-Mass-Index (BMI) ablesen. Dieser errechnet sich aus dem Quotienten des Körpergewichts, geteilt durch die Körperhöhe in m². Der normale BMI liegt zwischen 18 und 25 kg/m², zwischen 25 und 30 kg/m² spricht man von Übergewicht, bei BMI-Werten von 30 bis 35 kg/m² besteht Adipositas Grad I, zwischen 35 und 40 kg/m² besteht Adipositas Grad II und oberhalb von 40 kg/m² Adipositas Grad III. Insbesondere die Adipositas birgt gewaltige gesundheitliche Risiken. Dennoch werden bisher die Kosten zur Gewichtsreduktion in der Regel von den Krankenkassen nicht übernommen. Auch wird die Adipositas als solche von Kassenärzten in der Regel nicht direkt behandelt.

 

Dennoch ist das Gewicht von immenser Bedeutung für unsere Gesundheit. Wenngleich es einige Menschen gibt, die trotz deutlich erhöhtem Körpergewichts keinerlei Erkrankungen aufweisen (sog. gesunde Dicke), prädestiniert bei den meisten der Betroffenen ein erhöhtes Körpergewicht zu Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Fettleber, Fettstoffwechselstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gicht, Arthrose und einige andere.

Ganz abgesehen davon empfinden viele Menschen das erhöhte Körpergewicht als unschön bzw. einen körperlichen Makel, mit dem sie sich nicht abfinden möchten. Da Übergewichtigkeit und Adipositas auch in Deutschland immer mehr zunimmt und mittlerweile 47 % der Frauen und 60,5 % der Männer übergewichtig sind bzw. 19 % der Bevölkerung sogar adipös sind, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht übergewichtigen/adipösen Menschen mit allen Mitteln zu helfen, die die moderne Medizin bietet.

Erfreulicherweise hat sich bei den therapeutischen Möglichkeiten gegen Übergewicht/Adipositas in den letzten Jahren vieles getan. So ist es nicht nur mehr ein Problem der Korrektur des Essverhaltens bzw. eine Diät, die Patienten mit Übergewicht angeboten werden kann. Mittlerweile gibt es auch einige Medikamente, die bei geringem Nebenwirkungsspektrum effektiv eine Gewichtsreduktion erreichen können, auch unabhängig von einer bewussten Änderung des Essverhaltens.

 



Ursachen von Übergewichtigkeit – Warum kann ich nicht abnehmen?

Was sind die Gründe, dass Menschen sich schwer tun ihr Gewicht zu reduzieren und andere Menschen offensichtlich hiermit überhaupt kein Problem haben, obwohl sie alles essen was ihnen schmeckt.

Veranlagung (Genetik)

Wie bei vielen anderen Erkrankungen spielt die familiäre Vorgeschichte auch beim Gewicht eine bedeutende Rolle. Wenngleich nicht das Gewicht direkt vererbt wird, so werden hier Faktoren vererbt, die ein hohes Körpergewicht fördern. Dies ist zum einen der Level unwillkürlicher Bewegungen. Das Ausmaß der unwillkürlichen Bewegungen, die wir unbewusst durchführen, entscheidet über unseren Energieverbrauch und somit auch über unser Gewicht. So können Menschen, die eher unruhiger Natur sind (sog. „Zappelphilippe“) einen viel höheren Energieverbrauch aufweisen, da sie durch die unwillkürlichen Bewegungen mehr Energie verbrauchen als ruhigere Menschen. Das ist auch der Grund, warum Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) nie übergewichtig sind. Leider lässt sich das Ausmaß der unwillkürlichen Bewegungen nicht beeinflussen, ist aber die Erklärung dafür warum manch einer schlank ist, obwohl er genau so viel isst wie einer der übergewichtig ist.

Willkürliche Bewegung / Sport

Im Gegensatz zu den oben genannten unwillkürlichen Bewegungen, ist die willkürliche Bewegung (Sport), durchaus auch in der Lage das Gewicht zu reduzieren. Allerdings darf man sich hier nicht zu viel erwarten. 2-3x eine Stunde Sport in der Woche führt in der Regel nicht zu einer relevanten Gewichtsveränderung. Hier sind ausgedehntere Sporteinheiten, wie z.B. Marathonläufe/Triathlon und andere intensive sportliche Betätigungen notwendig, um relevante Gewichtsveränderungen zu induzieren. Dennoch verbrennt jegliche körperliche Bewegung Energie, sodass dies so viel wie möglich in unserem Alltag eingebaut werden sollte (z.B. Treppensteigen statt Aufzug). Auch das tägliche Spazierengehen mit dem Hund kann zu einer leichten Gewichtsreduktion führen.

Futterverwertung/Darmflora

Ein bedeutender Player für unser Gewicht sind auch unsere Mitbewohner im Darm, die Darmbakterien, die in Milliarden-facher Menge in unserem Darm um die Aufnahme unserer Nahrungsmittel konkurrieren. Dabei gibt es Bakterien die sparsamerer Natur sind und wenig Energie verbrauchen, andere Bakterienklassen sind hier „gefräßiger“ und berauben uns der aufgenommenen Nährstoffe in höherem Maße.

Grundsätzlich passiert dies auch mit Parasiten wie z.B. Bandwürmern, die drastisch das Gewicht reduzieren können. Niemand wird sich allerdings zur Gewichtsreduktion einen Bandwurm zulegen wollen. Über die Art der Bakterien (das sogenannte Mikrobiom) entscheiden der Zufall, die Genetik sowie auch unsere Mitmenschen. So passt sich das Mikrobiom zweier zusammenlebender Menschen in der Regel aneinander an, was oft auch dazu führt, dass das Gewicht sich bei den Lebenspartnern angleicht.

Grundsätzlich bestünde die Möglichkeit auch hier einzugreifen und günstige Bakterien zu fördern bzw. in den Darm einzubringen, was grundsätzlich auch möglich ist (z. B. durch Stuhl-Transplantation), hier ist allerdings die Forschung noch in den Kinderschuhen und auch eine Stuhl-Transplantation sicherlich nicht jedermanns Sache.

Hormone

Einige unserer körpereigenen Hormone können das Gewicht durchaus beeinflussen. Dazu gehören die Schilddrüsenhormone, das Insulin, das Stresshormon Cortisol und andere.

Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll eine entsprechende Störung dieser Hormone bei jedem Menschen, der an Übergewichtigkeit leidet, zu untersuchen. Dies wird in dem von uns angebotenen Programm auch am Anfang bei jedem Patienten erhoben. Sollten sich Hormonstörungen nachweisen lassen, z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Insulinresistenz oder ein Überschuss an Stresshormonen, so kann hier direkt korrigierend eingegriffen werden (z.B. durch Ausgleich einer Schilddrüsenunterfunktion oder durch Behandlung einer Insulinresistenz).

Verhaltensstörungen

Jeder kennt den Ausdruck „Kummerspeck“, hier kommt es zu einer Belohnung bzw. zu einem positiven Erlebnis durch eine positive Geschmacksempfindung, die wir insbesondere dann benötigen, wenn wir uns in unangenehmen Lebenssituationen befinden wie z.B. Liebeskummer oder beruflicher Stress. Es kann aber auch passieren, dass es zum Essen kommt, weil es schlichtweg verfügbar ist, somit zum sogenannten Essen aus Langeweile. Es dürfte jedem schon einmal passiert sein, dass Dinge gegessen werden, weil sie gerade in Reichweite sind und weil man sonst gerade nichts zu tun hat. Selbstverständlich ist auch das Einkaufsverhalten hier ein wichtiger Faktor. Wenn ich energiedichte Nahrungsmittel einkaufe wie z.B. Süßigkeiten, Fertigpizza, hochkalorische Getränke, so sind diese dann auch zu Hause verfügbar und werden bei der nächsten Gelegenheit dem Körper zugeführt. Diese Verhaltensmuster, die zur Übergewichtigkeit beitragen, sind ebenfalls eine der möglichen Angriffspunkte zur Gewichtsreduktion.

Hier kann ein Verhaltenstrainer/Coach helfen, der uns zeigt, welche Nahrungsmittel eingekauft werden können, um dem Körper nicht übermäßig viel Energie zuzuführen bzw. was man tun kann, um bei persönlichem oder bei beruflichem Stress nicht auf das Essen als Stimmungsverbesserer zurückzugreifen. Hier vermitteln wir unseren Patienten Verhaltenstherapien an, die genau diese Punkte angehen.


Behandlungsmöglichkeiten - Unser Weg zur Gewichtsreduktion:

Die Behandlung des Übergewichts beruht auf 4 Säulen:

1. Säule: Ernährung

Die erste Säule besteht in der Veränderung des Essverhaltens, dabei geht es zum einen um das Erlernen gesunder Nahrungsaufnahme, gesunder Nahrungsmittel, gesunde Zeitabstände, und vieles mehr was zur Gewichtsreduktion beitragen kann. Neben dem Erlernen verschiedener Diätformen vom Intervallfasten bis hin zur Trennkost oder der sogenannten Paleo-Diät, kann auch ein geführter Lebensmitteleinkauf zielführend sein. Hier verfügen wir über kompetente Ernährungsberaterinnen sowie über Psychotherapeuten zur Verhaltensänderung z.B. bei Frustessen.

2. Säule: Medikamente

Die zweite therapeutische Säule sind Medikamente.

Während es bis vor wenigen Jahren nur ein überschaubares Spektrum an zugelassenen Medikamenten zur Gewichtsabnahme gab, z.B. Orlistat (ein Medikament, welches die Fettaufnahme im Darm hemmt), gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von zugelassenen Medikamenten, die zu einer effektiven Gewichtsreduktion führen. Dabei kommen verschiedene medizinische Prinzipien zum Tragen, zum einen kann die Magenentleerung gehemmt werden (z.B. Ozempic), zum anderen kann die Verstoffwechselung angeregt werden. Es können Medikamente verwendet werden, die speziell den Zucker über den Urin aus dem Körper ausscheiden, sodass weniger Energie im Körper verfügbar bleibt, bis hin zu Appetithemmern, die im Gehirn wirken. Welches Medikament für Sie am besten geeignet ist, wird im Einzelfall mit jedem Betroffenen besprochen. Zum Teil werden diese Medikamente als Tabletten eingenommen, zum Teil müssen sie unter die Haut injiziert werden.

Solche Medikamente sollten jedoch nie unkritisch eingenommen werden, immer sollte zuvor eine ärztliche Untersuchung erfolgen und dann auch eine begleitende Ernährungsberatung, um sich die Probleme der Gewichtszunahme auch bewusst zu machen. Nur dann führt die zusätzliche Einnahme von Medikamenten auch zu einer optimalen Gewichtsreduktion.

3. Säule: Verhaltenstherapie und Bewegung

Die dritte Säule ist Verhaltenstherapie und Bewegung: Was kann ich tun wenn Essen weniger etwas mit Hunger zu tun hat, sondern wenn ich mich damit belohne bei Kummer, Traurigkeit oder Frustration? Wie kann ich essen aus Langeweile vermeiden oder wie kann ich aus dem Couch-Abend mit der Chipstüte einen ausgedehnten Abendspaziergang mit Hund machen oder gar einen Waldlauf? Wie kann ich wieder mehr Bewegung in meinen Alltag integrieren? Hier vermitteln wir Sie zu erfahrenen Verhaltenstherapeuten oder auch an mit uns kooperierenden Fitnesstrainern.

4. Säule: Bariatrische Chirurgie (Magenverkleinerung)

Die vierte Säule der Gewichtsreduktion basiert auf der sogenannten bariatrischen Chirurgie. (Magenverkleinerung)

Hier wird durch den Chirurgen eine Verkleinerung des Verdauungstrakts erreicht, entweder durch eine weitgehende Reduktion des Magens und/oder durch die Entfernung eines bestimmten Teils des Dünndarms. Diese Form der Gewichtstherapie ist die effektivste. Gleichzeitig ist sie jedoch letztlich eine Verstümmelung des Magen-Darm-Trakts und führt auch zu Nebenwirkungen wie z.B. reduzierte Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen. Aus diesem Grund ist eine operative Maßnahme nur für Patienten mit Adipositas Grad III sinnvoll. Für eine Reihe von schwer übergewichtigen Patienten ist es die einzige Möglichkeit effektiv an Gewicht abzunehmen. Wir verfügen über ausgewiesene Kooperationspartner auf dem Gebiet der bariatrischen Chirurgie um in einem solchen Fall, wenn alle drei anderen Maßnahmen erfolglos geblieben sind, die Gewichtsreduktion letztendlich zu ermöglichen.

 

Somit besteht letztlich für jeden von Gewichtsproblemen Betroffenen die Möglichkeit der Gewichtsreduktion. Die letzte Stufe ist hier die Operation. Wir bemühen uns allerdings die beiden vorgenannten Stufen soweit wie möglich auszureizen, sodass eine Operation nicht notwendig wird. In aller Regel ist die Kombination aus Ernährungsumstellung, Verhaltenstherapie und Medikation hier erfolgreich. Wir begleiten Sie hier mit einem an Sie persönlich angepasstem Therapieprogramm.


Langfristigkeit

Gewichtsreduktion ist nur sinnvoll, wenn sie langfristig erreicht wird. Jegliche Form einer kurzfristigen Diät, sei sie noch so eindrucksvoll, führt in aller Regel nicht zum langfristigen Erfolg. Vielmehr führt eine solche gewaltsame Gewichtsreduktion in kurzer Zeit nur zu einem sogenannten Jojo-Effekt. Erfolgversprechender ist hier eine behutsame, jedoch langfristig angelegte Gewichtsreduktion, die einer langfristigen Betreuung bedarf. Wir bieten unseren Patienten nicht den kurzfristigen Erfolg, sondern jahrelange Betreuung, mit dem Ziel bei erhaltenem Wohlbefinden und vor allem auch erhaltener Arbeitsfähigkeit, das Gewicht über viele Jahre zu kontrollieren und auf reduziertem Niveau zu halten. Nur so ist auch ein Schutz vor den sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Fettleber etc. gewährleistet.

Die regelmäßige Betreuung erfolgt zum einen durch unsere qualifizierten Ernährungsberaterinnen aber auch durch regelmäßigen Verlaufskontrolle bei unseren Ärzten.


Kostenübernahme

Wenngleich von einigen gesetzlichen Krankenkassen Diät-Programme angeboten werden, wird in aller Regel eine nachhaltige Gewichtskontrolle von den Krankenkassen nicht finanziert. Insbesondere die Medikamente zur Gewichtsreduktion werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt. Auch das ärztliche Gespräch zum alleinigen Zweck der Gewichtsreduktion wird nicht honoriert, sodass die Behandlung der Adipositas bis jetzt immer noch eine Selbstzahlerleistung ist, wenngleich auf Antrag manche Krankenkassen bestimmte erfolgreiche Therapieprogramme finanziell unterstützen mögen.

Bitte wenden Sie sich hier an Ihre Krankenkasse mit der Frage, in wieweit hier Kosten übernommen werden können. Grundsätzlich rechnen wir jedoch die Behandlung der Adipositas nach der Gebührenordnung für Ärzte (einfacher Satz) ab. Dabei ist es wichtig zu bemerken, dass es sich hierbei nicht um hohe Beträge handeln muss. Zum Beispiel sind einige Medikamente zur Behandlung der Adipositas sehr preisgünstig und rangieren unter 10 Euro/Monat. Moderne Medikamente dagegen sind durchaus hochpreisiger. Auch hier können wir Ihrem Wunsch angepasst das richtige Konzept für Sie erarbeiten. Die von uns angebotenen Ernährungsberatungen sind Selbstzahlerleistungen sowie die Therapie durch Verhaltenstherapeuten und Psychologen.

Hinsichtlich der bariatrischen Chirurgie besteht die Möglichkeit der Kostenübernahme durch die Krankenkasse, wenn bestimmte Kriterien erfüllt werden. Wenngleich es oft ein langwieriger Prozess ist, dies bei der Krankenkasse zu beantragen, so ist dieser jedoch oft von Erfolg gekrönt. Unserer chirurgischen Kollegen unterstützen Sie hier bei der Beantragung der Kostenübernahme.


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